Walking through the Winterwonderland.


Ich überspring hier jetzt einmal ein paar Wochen,

deswegen, weil zum einen nicht viel spannendes passiert ist und zum anderen, weil ich einfach nicht genug Zeit zum Schreiben hatte und ich niemals alles fertig bekomme, wenn ich jetzt noch alles aufschreibe.
Also entschuldigt das bitte.
Die Kurzfassung ist, dass ich Ende Januar auf einem Tanz und Theater Seminar war, mit ca. 30 Teenagern aus Gostivar, Skopje und anderen Städten in Mazedonien.
Es ging im Großen und Ganzen um das Thema Mobbing und dazu haben wir nicht nur ein paar sehr seltsame Übungen gemacht, sondern auch ein Tanz-Theaterstück kreiert.
Da ich weder tanzen noch schauspielern kann, wurde ich für die Kostüme eingeteilt, denn auch Schminken ist nicht gerade mein größtes Talent und als Technikerin hätte ich vermutlich alle völlig durcheinander gebracht.
Das wir es aber schaffen in 3 Tagen ein komplettes Stück auf die Beine zu stellen hätte ich nie gedacht und auch den Plan für die Kostüme nach dem Seminar schon fertig zu haben war vermutlich eher Zufall. Nebenbei mussten wir ja, wie schon erwähnt, immer irgendwelche gefühlsduseligen Vertrauensübungen machen, von wegen „Schau deinem Partner 30 Sekunden in die Augen und wenn A dann bereit ist, schließt er die Augen und B macht dann dies und jenes.“
Am Schlimmsten jedoch, war das Aussprechen danach. Nicht nur, weil wir sowohl Albaner als auch Mazedonier dabei hatten, bei denen jemand die ganze Zeit übersetzten musste (außerdem gab es ja auch immer noch mich, die weder das Eine noch das Andere verstanden hat...), nein, sondern auch weil es dann immer darum ging zu erkennen, was der jeweilige Partner gefühlt hat. Von wegen, ich habe ihm tief in die Augen gesehen und darin Schmerz und Trauer erkannt, aber er hat sich zu sehr verschlossen, als dass ich wirklich hätte sehen können, was ihm dieses Leid beschert. Na ja, oder so ähnlich zumindest haben es die meisten (laut meiner unterschiedlichen Dolmetscher) beschrieben…
Ich finde es immer noch ziemlich bescheuert, dass man in den Augen alleine eine bestimmte Gefühlsregung sehen können soll. Es ist schließlich immer die gesamte Mimik, auf die man achtet, man kann etwas nicht nur an den Augen sehen, meiner Meinung nach zumindest. Ich muss das definitiv mal googeln, ob es dafür wohl eine Studie gibt?
Schlussendlich war das Seminar ganz cool und ich bereue es nicht, dort gewesen zu sein. (Vielleicht auch, weil es ein echt cooles Hotel war und die Pfauen, Ziegen und Hasen hatte….aber nur vielleicht!)
Dann war ich eine Woche in Deutschland, schließlich hatte mein Vater 50ten Geburtstag, den kann ich nicht verpassen. Lustigerweise war das Ganze eine Überraschung für ihn und so musst ich einige Male lügen, damit er weiter unwissend bleibt.
Besonders spannend wurde es dann am Freitag Abend, ich war in Berlin bei meiner Tante, weil diese mich am nächsten Tag mit nach Halle nehmen wollten. Es war schon fast Mitternacht und ich wollte eigentlich gerade schlafen gehen, als mein lieber Vater (wer auch sonst…) mich angerufen hat und von mir heiter wissen wollte, wie es denn gerade in Skopje sein. Der Rest meiner tollen Familie war im Hintergrund herzlich am Lachen und nur Papa hat nicht verstanden, was denn so lustig sei. Ich natürlich erst einmal das Blaue vom Himmel herunter gelogen (Auch wenn der Himmel da schon schwarz war, es war schließlich mitten in der Nacht.), denn ich konnte ihm ja nicht einfach ein „Ja Papa Berlin ist toll zur Zeit, wie es in Skopje so aussieht weiß ich aber leider nicht.“ vor die Füße knallen. Mama schrieb mir in dem Moment nur panisch, dass ich auf gar keinen Fall etwas verraten solle. Wie kommst du nur darauf...ich doch nicht!?!
Papas Gesichtsausdruck, war auf jeden Fall all die Mühe wert und ich hoffe, dass das irgendwer auf Video/Foto hat. (Wink mit dem Zaunpfahl Opa)
Den Rest der Zeit waren wir zusammen Skifahren und spazieren im schönen Thüringer Wald, in welchem sogar Schnee lag. Und damit habe ich auch die Überleitung zu heute oder wohl eher zu gestern. Wir haben mittlerweile Ende Februar, der vernünftige Mensch denkt sich, Jippie der Winter ist bald vorbei und dann wird es wärmer. Schließlich bin ich auch noch ein kleines bisschen weiter südlich, das sollte das so sein. Tja, nicht dieses Jahr vergesst, was ihr jemals über die Jahreszeiten gelernt habt, denn Mutter Natur hat sie umentschieden und macht es mal ganz anders.
Da schaue ich gestern in aller Ruhe am Sonntag Vormittag aus meiner Tür und bekomme fast den Herzinfarkt meines Lebens, als ich realisiere, dass nein ich keine Sehstörung oder so habe und sich auch niemand einen Scherz erlaubt hat und alle Farben geklaut hat. (Ich hab mal ein Buch gelesen, da ist das passiert! War allerdings ein Kinderbuch und es ging um Ostern und kleine Zwerge…)
Alles ist weiß, es schneit und schneit und schneit und scheint nicht wirklich aufhören zu wollen.
Die Tür zu öffnen hab ich mich erst wieder am Abend getraut, in der Hoffnung, dass es nun besser aussehen würde, aber Pustekuchen...es schneit deprimierender weise immer noch. Wer da oben ist denn jetzt auf die Idee gekommen den Niederschlag zu ändern?!
Es hat bis jetzt nicht einmal geschneit, nur geregnet und es war endlich dabei wieder ein bisschen wärmer zu werden und dann so was.
Es sieht aus wie ein Puderzuckerkuchen und die Temperaturen ähneln mal wieder denen der Arktis...oder Antarktis, kommt darauf an wo es kälter ist.
Na dann, Freude schöner Götterfunken, das kann ja noch heiter werden.
Am Morgen sieht es immer noch nicht besser aus und so stapfe ich erst durch 20 Zentimeter Neuschnee um dann mit aller Macht verhindern zu versuchen auf die ...äh Nase zu fliegen. Denn es wird hier nicht gestreut und einen Wegräumdienst gibt es leider auch nicht. Damit ist der Boden von einer Eisschicht bedeckt und nicht nur ich stake hier mehr oder weniger elegant durch die Gegend.
Tatsächlich schaffe ich es auf Arbeit oder Bekanntschaft mit dem Boden zu machen, doch auch Stunden später schneit es immer noch und es wird immer schlimmer.
Damit erledigt sich aber auch die Frage, welche Sachen ich auf das Zwischenseminar mitnehmen soll, welches diese Woche beginnt. (Die Antwort ist übrigens, die dicksten, die ich finden kann.)
Hoffentlich heizen die gut und hoffentlich ist der Schnee weg, wenn ich wieder komme. Nicht, dass ich mich nicht über ihn freuen würde, ich mag Schnee, aber leider komme ich hier mit der Kälte nicht so wirklich klar und das macht mir ein wenig zu schaffen. Ich warte seit Monaten auf den Frühling, so langsam könnte er ja mal antanzen!

LunaRabe

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