Something eatable.

Essen ist,

etwas großartiges, denn es ist sowohl Genuss, als auch Notwendigkeit. Und so wie sich Religion und Kultur von Land zu Land oder selbst von Gebiet zu Gebiet unterscheiden, so ist auch das Essen überall anders. Die mazedonische Küche ist vor allem für ihre sehr Fleisch-haltigen Gerichte bekannt, als Vegetarier hat man es hier also nicht immer besonders leicht.
Da wir eine Vegetarierin in der Gruppe haben bekommen wir dies häufig mit, da natürlich immer nach fleischlosen Gerichten gefragt wird.
Im Ausgleich zu dem ganzen Fleisch gibt es aber auch, so muss man fairerweise gestehen, sehr viel Gemüse und Pilze, die man sowohl gekocht, als auch gegrillt bestellen kann.
Das Erste traditionelle Essen, was wir kennenlernen ist Burek. Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung ob es der die oder das Burek heißt, aber gut, deutsche Artikel benötige ich hier ja nicht. Burek ist, um es kurz zu erklären, Blätterteig gefüllt mit entweder gehacktem Fleisch oder Käse. Das Ganze hat die Form einer Pizza und wird meist in Vierteln verkauft. Vor allem warm ist ein Burek sehr sehr lecker und sowohl für Vegetarier als auch für nicht Vegetarier geeignet. Und es ist sehr praktisch, wenn man Hunger auf etwas warmes, herzhaftes hat, aber keine Lust zu kochen.
Außerdem kostet es knapp 50 Denar, was umgerechnet nicht mal 1 Euro ist. Man könnte also theoretisch darüber nachdenken sich hauptsächlich nur noch von Burek zu ernähren...Ein weiteres traditionelles Gericht, welches auch uns Deutschen bekannt ist, ist der Schopska Salat. Wie ihr vielleicht wisst, ist das Salat mit viel Gemüse wie z.B. Tomaten, Gurken, Paprika und Oliven. Darüber wird geriebener Hirtenkäse verstreut. Hier ist tatsächlich der Salat manchmal nicht sichtbar, weil so viel Käse darüber liegt. Ich klau meist eh nur die Oliven, mir soll#s egal sein.
Wer noch mehr vegetarische Gericht will, muss entweder das gegrillte Gemüse nehmen oder er probiert sich ganz traditionell an Pommes. Davon gibt es hier nämlich sehr viele, sie werden sogar in die Döner gesteckt. (Ja auch hier gibt es viele Dönerläden)
Pommes kann man normal mit Majo und Ketchup bestellen, oder man fragt nach "Pom Frit ßo ßirenje". (Das sieht jetzt komisch aus, weil ich versucht habe es von den kyrillischen Buchstaben in unsere Lautschrift zu übertragen. So ungefähr wird es im Endeffekt auch ausgesprochen. Und es heißt einfach nur Pommes mit Käse.) Das sind normale Pommes nur überzogen mit dem Käse vom Schopska Salat. Auch eine sehr interessante Kombination, aber es schmeckt definitiv nicht schlecht!
Ein weiteres vegetarisches Gericht, welches es hier traditionell am Freitag gibt, warum weiß ich nicht, sind gekochte Bohnen. "Tawtsche Grawtsche" heißen die Dinger und werden im Topf gekocht und dann mit Brot serviert. So genau beschreiben kann ich es nicht, da ich sie selbst noch nicht hatte, Conner aber davon erzählt hatte. Klingt auf jeden Fall sehr lecker und ich hoffe, dass ich noch in den Genuss kommen werde.
Das war#s auch schon mit vegetarischen Gerichten, es folgen die Fleisch enthaltenden Gerichte.
Das Gericht Kebab ist für uns in Deutschland etwas ganz anderes als hier. Denn Kebabs (heißt es hier) ähnelt eher kleinen Würstchen, nur ohne die Haut drumrum. Wie genau das funktionieren soll, weiß ich auch nicht ganz, aber es soll sehr lecker sein.
Im allgemeinen gibt es hier viel Rind oder Huhn, dafür aber weniger Schwein, was vor allem bei den Albanern an der Religion liegt. Das heißt aber nicht, dass es hier überhaupt kein Schweinefleisch gibt. Vergleichsweise, wenn ein Restaurant 10 Fleischgerichte hat, sind 5 davon mit Huhn, 4 mit Rind und eines mit Schwein. Man muss halt nur wissen, was Huhn, Schwein oder Rind auf mazedonisch bzw. albanisch heißt. (Oder wie es geschrieben wird.)
Der Burger heißt hier "Pleßkawiza" und der einzige Unterschied zu unseren Burgern ist, dass dieser hier einfach ohne Brötchen serviert wird. Im Endeffekt ist es also nur eine einsame Bulette, mit etwas Randgemüse zur Deko.
Es gibt aber eine kreativere Form des Ganzen, das nennt sich dann "Scharena Pleßkawiza" und bedeutet so viel wie "buntes Fleisch". Keine Angst, das Fleisch sieht ganz normal aus und ist weder blau, rot noch in den Farben des Regenbogens oder so. Es sind einfach Käsestückchen in dem Fleisch versteckt und so hat man ab und zu ein paar helle Flecken zwischen dem braunen Fleisch.
Im Allgemeinen wird hier auch viel Reis (oder Kartoffeln) gegessen und vor allem das Mittagessen ist sehr ausgebaut. Denn dazu gibt es erst Salat und dann eine Hauptspeise, während es zu Abendbrot meist nur Brot oder so gibt und das Frühstück meist komplett ignoriert wird.
Hauptnahrungsmittel scheint trotzdem und vor allem für die Männer, der Kaffee zu sein. Der wird um jede Uhrzeit und literweise getrunken, da fragt man sich manchmal, warum die Menschen hier nicht im Dreieck oder meinetwegen auch im Kreis springen, bei so viel Koffein.
Ein weiteres sehr beliebtes Getränk ist hier der Rakija, davon sollten die meisten eigentlich auch schon gehört haben. Rakija ist ein alkoholischer Obstbrand, der hier häufig auch selbst hergestellt wird. Rakija hat normalerweise ca. 40%, kann selbst hergestellt aber auch über 60% enthalten. Das kann einem schon mal den Rachen wegätzen wenn man nicht aufpasst. Vor allem bei Leuten, die kaum Alkohol gewohnt sind.
Rakija kann hier aus so ziemlich allen Obstsorten sein, wir hatten zum Beispiel schon Apfel-, Pflaumen- und Traubenrakija. Doch man kann ihn auch aus Pfirsichen, Zwetschgen, Aprikosen, Feigen, Birnen und und und herstellen. Also Rakija ist hier so was, wie in Deutschland das Bier. Übrigens wird man hier als Deutscher schon lustig angeschaut, wenn man kein Alkohol bzw. kein Bier trinkt, denn anscheinend sind wir Deutschen für die Leute hier ziemliche Biersäufer, womit sie ja mal gar nicht so falsch liegen.
Doch auch Weißwein wird hier sehr viel getrunken, wurde uns erzählt. Allerdings haben wir noch niemanden Weißwein trinken sehen. Vielleicht falsche Jahreszeit?
Wusstet ihr übrigens, dass man hier nicht Weiß- und Rotwein sagt, sondern Weiß- uns Schwarzwein? Ziemlich lustig irgendwie, aber tatsächlich gibt es das auch im Französischen.
Wie wir Deutschen auch, haben die Mazedonier hier einen sehr hohen Brot verbrauch, anders als wir schneiden sie das Brot jedoch nicht in Scheiben, sonder reißen einfach mit den Händen Stücke davon ab. Damit ist das Brot bei denen sogar noch schneller weg, als bei uns. Außerdem können wir somit immer sagen wer bei uns im Haushalt das letzte Mal am Brot war, denn wir schneiden und Raif rupft es ab.
Fazit des Ganzen ist, dass es vielleicht gar nicht so unterschiedlich ist, wie man danken mag und doch weist das Essen hier auch komplett andere Strukturen auf, als deutsche Gerichte.
Vor allem Leute, die Fleischliebhaber sind, haben es hier nicht allzu schlecht. Doch auch ich muss zugeben, dass es mir manchmal schon zu fettig ist, aber mein neues Lieblingsessen ist Burek, also bitte Mama ich mag das mal machen!
 Burek me mish, wie es der Albaner sagen würde.
 Das dürfte Pflaumenrakija gewesen sein. Apfel ist hellgelb und Traube wäre z.B. durchsichtig.
Toller Schopska Salat, ich mag nur keine Tomaten, Gurken, Paprika und den Käse...aber sonst sehr lecker! ;P

LunaRabe

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Verloren in Tetovo.

Etwas Rhythmus kehrt ein.